Atari VCS 2600
Atari Inc.
Produktionszeitraum: 1977-1992
Typ: Spielekonsole (2. Generation)
Initialer Verkaufspreis:199 USD
Generation: 8-Bit
Prozessor: MOS 6507 @ 1,19 MHz
RAM: 128 Byte
Grafik: 160*228
Sound: 2-Kanal Mono
Primärer Massenspeicher: ROM Cartridge
Nachdem Atari das „Arcadeerlebnis für zuhause“, mit „Home Pong“ erfolgreich geschaffen hatte, wurde das „Video Computer System“ 2600 gleichsam zu einem großen Erfolg, wie auch zu einem ebenso einschlägigem Desaster.
Während bei Spielekonsolen der 1. Generation die Spiele noch fest eingebaut waren, konnten ab der 2. Generation die Spiele, mittels Cartridges (in Deutschland gerne als „Kassetten“ bezeichnet) ausgetauscht werden.
Für das VCS 2600 erschienen etwa 1200 Spiele.
In ihrer sehr langen Lebensspanne verkaufte sich die Konsole über 30 Millionen mal weltweit.
Das große Angebot an Spielen beinhaltete mitunter auch Titel von minderer Qualität. Es kam zur Überproduktion, was zu einem massiven Preisverfall führte. Etwa 700.000 unverkäufliche Cartridges wurden in der Wüste von New Mexico von Atari verklappt.
Den US-Videospielecrash (1983) überlebte Atari nur knapp. Der Crash wurde auch dadurch befeuert, das die aufkommenden Homecomputer sich stellenweise als die besseren Spielesysteme entpuppten.
BSS 01
VEB Halbleiterwerk Frankfurt (Oder)
Kombinat Mikroelektronik Erfurt
Produktionszeitraum: 1979-1981
Typ: Spielekonsole der 1. Generation
Initialer Verkaufspreis: 620 M
Prozessor: - / 1-Chip Architektur AY-3-8500-7
RAM: -
Grafik: 312 Zeilen monochrom
Sound: 1 interner Piezolautsprecher
In den 1980 Jahren sollten Kinder und Jugendliche in der DDR an das Thema Mikroelektronik und Informationsverarbeitung herangeführt werden. Zu diesem Zweck wurde die BSS 01 gebaut.
Durch ihren hohen Preis war die BSS 01 in der DDR meist nur in Jugendeinrichtungen anzutreffen, kaum in Privathaushalten.
Das Erscheinungsbild der Konsole kann variieren (Farbe des Gehäuses, der Paddles und der Knöpfe). Dies hing von der Materialverfügbarkeit ab. Die Knöpfe wurden beispielsweise auch für Radios verwendet.
Zentraler Chip ist der AY-3-8500-7 des US-amerikanischen Herstellers General Instrument. Dies ist ein Standard-Pong-Videospielchip mit vier eingebauten Spielevarianten. Es existieren noch zwei Schießspiele im Chip, welche allerdings nur nach Modifikationen an der Konsole freigeschaltet werden können.
Es wurden 1000 Einheiten produziert und verkauft.
Die BSS 01 ist einzige in der DDR hergestellte Spielekonsole.
Zum Nachfolgemodell BSS 02 (mit Farbausgabe) kam es nicht mehr.
VC 4000
Interton-Electronic Hörgeräte GmbH (Köln)
Produktionszeitraum: 1978-1983
Typ: Spielekonsole der 2. Generation
Initialer Verkaufspreis: 398 DM
Generation: 8-Bit
Prozessor: Signetics 2650A @ 0,887 MHz
RAM: 37 Byte
Grafik: 120x200 2 Farben, 4 einfarbige Sprites
Sound:1 Tongenerator
Primärer Massenspeicher: ROM Module
Mitte der 1970er Jahre beschloss Interton eine, von einem Mikroprozessor gesteuerte, Spielekonsole mit auswechselbaren Spielemodulen zu entwickeln. Damit setze man an die Erfahrungen mit den bereits produzierten Konsolen Interton Video 2000 und 3000 an.
Besonders erwähnenswert sind die analogen (stufenlosen) Joysticks, welche dem Spieler stellenwiese, viel Feingefühl abverlangen.
Auf die Funktionstasten können Papierschablonen, passend zum jeweiligen Spiel, aufgelegt werden.
Die Konsole wurde in Deutschland und Großbritannien über Warenhäuser und Versandhandel angeboten. Kurz darauf wurde die Konsole auch in anderen westeuropäischen Ländern verfügbar.
Preislich rangierte die Konsole unterhalb von Ataris VCS 2600. Mit nur 37 Spieletiteln bliebt die Konsole aber weit hinter dem US-Konkurrenten zurück. Die Spielemodule trugen keine Titelnamen, sondern waren schlicht durchnummeriert.
Die VC4000 ist die einzige in West-Deutschland entwickelte, Mikroprozessor gesteuerte Spielekonsole.
Nintendo Entertainment System
Nintendo
Produktionszeitraum: (USA) 1985-1995
Typ: Spielekonsole der 3. Generation
Initialer Verkaufspreis: 179 USD
Generation: 8-Bit
Prozessor: Ricoh 2A03 (MOS 6502) 1,77 MHz
RAM: 2 kB
Grafik: 256x240, 25 Farben und 64 Sprites gleichzeitig
Sound: 5-Kanal (Puls/Wellen/ Rausch + 1 Sample-Kanal)
Primärer Massenspeicher: ROM/RAM Modul
Das NES wurde bereits 1983 als „Famicom“ in Japan vorgestellt und dort bis 2003 rund 62 Millionen mal produziert und vermarktet.
Das beige/rote Famicom wurde für den westlichen Markt in schlichtes Grau umgestaltet. Es war die erste Konsole Nintendos, welche weltweit angeboten wurde.
Nach dem Videospielecrash 1983 wurden in den USA Stimmen laut, welche die Videospieleära für beendet erklärten. Die Käufer wanderten größtenteils zu den aufkommenden Homecomputern ab.
Das NES wendete das Blatt. Durch restriktive Qualitätsrichtlinien lies Nintendo die Spieleproduktion durch Dritthersteller zwar zu, sorgte jedoch dafür, dass kein „Schund“ auf den Markt kam.
Mit Spielen wie „The legend of Zelda“ kamen erstmals Spiele auf, die eine Geschichte zu erzählen hatten. Vom stupiden Geballer der ersten Tage wandelte sich der Spieler von nun an zum Abenteurer.
Mit dem im Bundle erhältlichen „Mario Bros.“ wurde über Nacht ein kleiner, dicker Klempner mit dickem Schnurrbart aus Italien zum Weltstar.
Mega Drive
Sega
Produktionszeitraum: 1988-1999
Typ: Spielekonsole der 4. Generation
Verkaufspreis: 190 GBP (1990)
Generation: 16-Bit
CPU: Motorola 68000@7,6 MHz & Zilog Z80@3,58 MHz
RAM: 62 kB + 64 kB VideoRAM
Grafik: 256x240, 61 Farben, (256x480 interlaced)
Sound: Yamaha&TI: 6-Kanal Synthesizer
Primärer Massenspeicher: ROM/RAM Modul
Mit dem MegaDrive (in den USA: „Genesis“) preschte Sega voran und überflügelte Nintendos NES. Nintendo konterte 1990 mit dem „Super NES“.
Die 16-Bit Konsole zeichnet sich durch Spiele in hoher Geschwindigkeit und durch die Abwärtskompatibilität zum Vorgängermodell
„Master System“ aus. Es wurden rund 31 Mio. Einheiten verkauft.
Zweifelhaften Ruf brachten dem System als „brutal“ bewertete Spieletitel wie „Mortal Combat“ ein. Nintendos Spieleangebot wurde als kinderfreundlicher angesehen, während Sega auf kompetitive Titel setzte.
Das MegaDrive kann mit diversen Peripheriegeräten aufgewertet werden, wie einer schnurlosen Lightgun. Mit dem „MegaModem“ standen dem Spieler anfangs 17 Online-Spiele zur Verfügung. Von 1994-1998 existierte der „Sega Channel“, eine der ersten Spiele-Onlineplattformen.
„Sonic the Hedgehog“ gilt bei Sega als Äquivalent zu „Super Mario“ bei Nintendo.
Playstation
Sony
Produktionszeitraum: 1994-2006
Typ: Spielekonsole der 5. Generation
Initialer Verkaufspreis: 299 USD
Generation: 16/32-Bit
Prozessor: R3000 @ 33,9 MHz
RAM: 2 MB + 1 MB VideoRAM
Grafik: 512x384 (PAL) 16,7 Mio. Farben
Sound: 24-Kanal 16-Bit
Primärer Massenspeicher: CD
Ursprünglich sollte Sony ein CD-ROM Laufwerk für Nintendos „Super NES“ entwickeln, welches den Namen „Nintendo Playstation“ tragen sollte. Als Nintendo einen Vertrag mit Philips über ein „CD-SNES“ abschloss, kündigte Sony die Kooperation und entwickelte eine eigene Spielekonsole.
Mit über 100 Mio. verkauften Einheiten (in den ersten 10 Jahren) wird die erste Playstation nur von ihrer direkten Nachfolgerin, der „Playstation 2“, mit über 155 Mio. verkauften Einheiten, übertroffen.
Die Playstation mischte den Spielekonsolenmarkt nachhaltig auf. Mit der CD als Speichermedium stand eine bis dahin unerreichte Kapazität zur Verfügung. Erstmals konnten längere Video- und Audiosequenzen (in „CD-Qualität“) in Spiele eingebaut werden. Daneben waren CDs deutlich günstiger in der Herstellung als die bislang verwendeten Steckmodule.
Mit dem sogenannten „Mod.-Chip“ (einem illegalen Umbau) konnten auch selbstgebrannte CDs und Spiele, welche eine andere Regionalisierung als die Konsole selbst haben, benutzt werden.
Playstation, Sega Saturn, Panasonic 3DO und Atari Jaguar gelten als die ersten Konsolen, welche für 3D-Spiele optimiert worden sind.
Die Form des DualShock-Controllers hat Sony bis heute beibehalten.
Playstation 2
Sony
Produktionszeitraum: 2000-2013
Initialer Verkaufspreis: 869 DM
in heutiger Kaufkraft: ~ 450 Euro
Generation: 64-Bit, 6. Konsolengeneration
Prozessor: R5900 @ ~295 MHz
RAM: 32 MB + 4 MB VideoRAM
Grafik: 1080i (PAL) 16,7 Mio. Farben
Sound: 2ch 48 kHz, Dolby Digital & DTS 5.1
Primärer Massenspeicher: DVD
Mit rund 160 Millionen verkauften Exemplaren gilt die “PS2” als die meistverkaufte Spielekonsole der Welt.
Die PS2 erschien vor ihren größten Konkurrenten Nintendo GameCube und Microsoft XBox. Der bestehenden Konkurrenz (Sega Dreamcast und Nintendo N64) ist sie technisch haushoch überlegen.
PS1 Spiele können auch auf der PS2 gespielt werden. Ebenso sind Speicherkarten und Controller beider Generationen zueinander kompatibel.
Das integrierte DVD Laufwerk, die Dolby 5.1 Fähigkeit und der optische Audio-Ausgang machten die Konsole ideal als DVD Player im Home Cinema.
Es kann eine interne Festplatte nachgerüstet werden und es stehen USB-Ports für Erweiterungen zur Verfügung.
Meistverkaufte Spiele: GTA: San Andreas, Gran Turismo 3 und 4,
GTA: Vice City, Final Fantasy X.
Master System
K.K. Sega
Produktionszeitraum: 1985-1991 (Japan), 1987-1996 (EU)
Initialer Verkaufspreis: 200 $
...in Kaufkraft 2022: 494 €
Generation: 3. Konsolengeneration
Prozessor: Zilog Z80A @ 4 MHz
RAM: 8 KB / 16 KB VRAM
Grafik: 256x192, 32 Farben gleichzeitig
Sound: 3 Rechteckwellen, 1 Noise-Kanal
Primärer Massenspeicher: ROM-Module
Das Master System steht in Konkurrenz zu Nintendos „NES“, dem es in technischer Hinsicht überlegen ist. Dennoch konnte es sich nicht behaupten, was hauptsächlich an der geringeren Auswahl verfügbarer Spieletitel lag.
In Nordamerika verkaufte sich das Master System so schleppend, dass Sega die Rechte daran an Tonka verkaufte. Nur, um diese 1990 wieder zurück zu kaufen um das Master System II, ein Facelift, herauszubringen. In dieser zweiten Version war ein Spiel bereits fest integriert.
In Europa war die Rezeption deutlich besser und das Master System wurde auch in Ländern angeboten, in denen das NES nicht verfügbar war. Auch war die Lage der Dritthersteller-Spielelieferanten deutlich vorteilhafter.
Die ersten Spiele wurden auf kostengünstigen „Sega Cards“ verkauft, welche jedoch nur 32 KB fassen können. Diese wurden durch die späteren, 128 KB fassenden „Cartridges“ ersetzt.
Die Konsole wird in Brasilien (Stand: 2022) immer noch von TecToy produziert. Aktuell als „Master System Evolution“.
Basierend auf der Hardware des Master Systems erschien 1990 (US), 1991 (EU) die Handheld-Konsole „Game Gear“.
Super NES
Nintendo
Produktionszeitraum: 1990-2003 (Japan), 1992-1998 (EU)
Initialer Verkaufspreis: 199 $
...in Kaufkraft 2022: 330 €
Generation: 4. Konsolengeneration
Prozessor: Ricoh 5A22 @ 3,58 MHz
RAM: 128 KB / 64 KB VRAM / 64 KB Audio
Grafik: max. 512x478 (interlaced)
Sound: 8 Kanäle Stereo, 8-Bit Samples + Effekte (z.B. Echo)
Primärer Massenspeicher: ROM-Module
Das Super NES (in Japan Super Famicom) gilt als erste 16-Bit Konsole aus dem Hause Nintendo.
Erstmals kommt ein Controller mit mehr als 2 Action-Buttons zum Einsatz: Vier Buttons plus erstmals zwei „Schulter“-Tasten. Dies wurde zum Defacto-Standard für nachfolgende Konsolengenerationen.
Anfangs war eine Abwärtskompatibilität zum Vorgänger NES geplant, die jedoch final nicht realisiert wurde. Daher setzte man auch auf die vergleichsweise langsame CPU, welche als größter Nachteil der Konsole gilt.
Die Spieleentwickler packten zusätzliche Komponenten in die Spielemodule hinein. Bekanntestes Beispiel ist der SuperFX-Chip, welcher simple 3D Grafiken darstellen kann.
Die Konsole wurde zusammen mit dem Spiel „Super Mario World“ verkauft. Als Gegenspieler zu Segas MegaDrive schlug sich das SNES sehr wacker.
Auf das SNES sollte die Nintendo Playstation folgen. Aus der Kooperation zwischen Nintendo und Sony resultierte letzten Endes die
Sony Playstation 1, welche sich als schärfster Konkurrent Nintendos herausstellen sollte.
Xbox
Microsoft
Produktionszeitraum: 2001-2006
Initialer Verkaufspreis: 476 € (2002, Deutschland)
...in Kaufkraft 2022: 637 €
Generation: 6. Konsolengeneration
Prozessor: Intel Coppermine (Pentium III) @ 733MHz
RAM: 64 MB @ 200 MHz
Grafik: SD (PAL), opt. HD (NTSC)
Sound: 5.1 DolbyDigital, 256 Stimmen, 64 3D-Stimmen
Primärer Massenspeicher: DVD/CD +Festplatte
Microsofts Erstlingswerk auf dem Konsolensektor ist im Prinzip ein PC. Die verwendeten Komponenten und die vorinstallierte Festplatte, ein Novum in Konsolen dieser Tage, unterstreichen dies.
Die Konsole ist vergleichsweise groß und schwer (etwa 3,4 kg), was u.a. am integrierten Netzteil liegt.
Die vier frontseitigen Controlleranschlüsse entsprechen dem USB Protokoll.
Microsoft konnte bei Segas Dreamcast (einem Konkurrenzprodukt der gleichen Generation) bereits Erfahrungen mit dem hauseigenen WindowsCE auf einer Konsole sammeln. Die Xbox integriert, auf Windows NT Basis, zusätzlich die Windows Spiele-Schnittstelle DirectX.
Der ursprüngliche Controller war für kleinere Hände zu groß, so kam es zum kleineren „S Controller“.
Mittels eingebauter Netzwerkkarte konnte der Online-Dienst „Xbox Live“ genutzt werden, welcher 2010 eingestellt wurde.
Wie bei der Dreamcast können an den Controllern bis zu zwei Erweiterungen (etwa Speicherkarten oder Headsets) angeschlossen werden.
Ohne das Offenbacher "Digital Retro Park" Museum hätte es das "Yesterchips Museum" nie gegeben.
Ein Besuch dort lohnt sich! Auf gut 200 m² Ausstellungsfläche sind rund vierzig funktionsfähige Geräte (Computer und Konsolen) ausgestellt und dürfen benutzt werden.